Alzheimer-Demenz

Weg ins Vergessen?

Morbus Alzheimer – was ist das?

Die Alzheimer-Krankheit (auch: Morbus Alzheimer oder – im Volksmund – Alzheimer) ist die bekannteste und häufigste Ursache einer Demenz. Unter einer Demenz verstehen Mediziner eine erworbene Störung des Denkvermögens und des Gedächtnisses, die so sehr starkt ausgeprägt ist, dass sie Alltagsaktivitäten beeinträchtigt. Wer Alzheimer hat, verliert also zunehmend seine geistige Leistungsfähigkeit. Nach Schätzungen leiden derzeit rund eine Millionen Menschen in Deutschland an Alzheimer – Tendenz steigend. Frauen erkranken etwa doppelt so oft an Alzheimer wie Männer, was nicht zuletzt mit der höheren Lebenserwartung zu tun hat. Außerdem werden familiäre Häufungen beobachtet. Die Alzheimer-Krankheit wurde Anfang des letzten Jahrhunderts erstmals von dem Nervenarzt Alois Alzheimer beschrieben. Seine Erkenntnisse veröffentlichte der bayerische Mediziner zuerst 1906 in einer bahnbrechenden, aber erst später weltweit beachteten Arbeit.

Was kann eine Alzheimer-Krankheit verursachen?

Die genauen Ursachen für Alzheimer sind bislang nicht vollständig geklärt. Bei den Patienten finden sich jedoch vermehrt charakteristische Eiweißablagerungen (»Plaques« oder »Neurofibrillenbündel«), die wohl eine zentrale Rolle spielen. Überdies geht Alzheimer Hand in Hand mit einer veränderten Konzentrationen bestimmter Botenstoffe (»Neurotransmitter«) im Gehirn. Experten vermuten außerdem, dass es bestimmte Faktoren gibt, die das Risiko erhöhen können, an Alzheimer zu erkranken. Solche Risikofakoren können sein: 

  • Lebensalter – mit dem Alter der Patienten steigt die Erkrankungshäufigkeit sprunghaft an
  • Starkes Rauchen
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Hohes Übergewicht (»Adipositas«)
  • Zu hoher Cholesterinspiegel (»Hypercholesterinämie«)
  • Diabetes mellitus
  • Schilddrüsenunter- oder -überfunktion
  • Bluthochdruck (»Hypertonie«)
  • Häufige Schädel-Hirn-Traumata (vgl. American Football)
  • Dauerhafte ungesunde Ernährung (fettes und rohes Fleisch, gesättigte Fettsäuren)
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall

Was passiert bei einer Alzheimer-Demenz?

Wenn sich erste Symptome einer Alzheimer-Krankheit zeigen, dann hat das Gehirn zu diesem Zeitpunkt meist schon eine über viele Jahre andauernde schleichende Veränderung durchgemacht. Denn schon bis zu 20 Jahre vor den ersten Symptomen sterben im Gehirn zuerst die Fortsätze und Verbindungen von Nervenzellen ab. Später dann die Nervenzellen selbst. Der Zerfall führt zu einem Rückgang des Hirngewebes (»Atrophie«). Erkrankte verlieren nach und nach geistige Fähigkeiten, wie z. B. zeitliche und räumliche Orientierung sowie das Erinnerungsvermögen, und auch die Persönlichkeit verändert sich. 

Symptome einer Alzheimer-Demenz

In den meisten Fällen ist es eine signifikante Vergesslichkeit, die bei Betroffenen selbst oder bei Angehörigen den Verdacht einer beginnenden Demenz aufkeimen lässt. Sollte dieser Vergesslichkeit tatsächlich eine Alzheimer-Erkrankung zu Grunde liegen, lassen sich bei genauer Beobachtung einige charakteristische Anzeichen erkennen:

  • Vergesslichkeit, Verlust des Kurzzeitgedächtnisses, im weiteren Krankheitsverlauf auch des Langzeitgedächtnisses
  • Schwierigkeiten, alltägliche und häusliche Aufgaben in gewohnter Weise zu erledigen
  • Sprach- und/oder Ausdrucksprobleme
  • Verlust der zeitlichen, räumlichen und örtlichen Orientierung
  • Falsche Zuordnung von Gegebenheiten oder Gegenständen (»Hausschlüssel im Kühlschrank«)
  • Probleme mit Konzentration und abstraktem Denken
  • Verhaltensänderungen, Persönlichkeitsstörungen
  • Antriebslosigkeit, Depression
     

Therapie einer Alzheimer-Demenz

Leider kann Alzheimer bisher nicht geheilt werden. Daher ist es immens wichtig, die Krankheit so früh wie möglich zu diagnostizieren. Eine frühzeitige medikamentöse Behandlung und eine gute Einbindung in psycho- und soziotherapeutische Maßnahmen können die Symptome lindern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Die heute verfügbaren Medikamente helfen, den Krankheitsverlauf zu verzögern. Ziel ist es, dem Betroffenen möglichst lange seine Lebensqualität und Selbstbestimmtheit zu erhalten.

Vorbeugen: Lässt sich Demenz verhindern? 

Da die Alzheimer-Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind, kann der Erkrankung leider nicht gezielt vorgebeugt werden. Allerdings können gewisse Risikofaktoren bewusst beeinflusst werden:

  • Durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung lassen sich Alzheimer-Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht oder ein zu hoher Cholesterinspiegel oftmals vermeiden. 
  • Grunderkrankungen (z. B. Diabetes, Bluthochdruck, Adipositas oder Fehlfunktionen der Schilddrüse) müssen frühzeitig behandelt werden
  • Auf übermäßigen Nikotin- und Alkoholkonsum sollte verzichtet werden.
  • Ergänzend wirken vor allem auch geistige (z.B. Gehirnjogging), soziale und körperliche Aktivitäten (z. B. Ausdauersport) vorbeugend.
     

Erste Demenz-Symptome erkennen: Es sind die Kleinigkeiten im Alltag, die stutzig machen. Der Partner oder die Partnerin vergisst den Topf auf dem Herd. Haushaltsgegenstände finden sich plötzlich an ungewöhnlichen Orten wieder. Fehlhandlungen wie diese können Anzeichen einer beginnenden Demenz sein. Lesen Sie mehr dazu in unserem Gesundheits-Blog.