Lungenerkrankungen

Lungenentzündung (Pneumonie)

Die Lungenentzündung oder Pneumonie ist eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes. Ursachen sind Bakterien, Viren, Pilze, bzw. auch das Einatmen (»Aspirieren«) von Fremdkörpern oder das Einatmen ätzender Gase. Mit etwa 50.000 Todesfällen jährlich rangiert sie in der Statistik der Todesursachen in Deutschland an fünfter Stelle.

Lungenentzündung : Was ist das?

Eine Pneumonie ist eine Entzündung des Lungengewebes. Meist entsteht eine Lungenentzündung durch eine Infektion mit Bakterien. Im Prinzip kann jeder Mensch daran erkranken, allerdings ist das Immunsystem bei bei jungen und gesunden Menschen in der Regel stark genug, um sich gegen die Erreger zu wehren. Besonders hoch ist das Pneumonie-Risiko daher bei

  •  Menschen mit einem geschwächten Immunsystem
  • Säuglingen und Kleinkindern
  • älteren Menschen
  • Rauchern
  • Alkoholikern

Lungenentzündung: Welche Ursachen gibt es?

Für rund die Hälfte aller Pneumonie-Fälle sind die sogenannten Pneumokokken (»Streptococcus pneumoniae«) verantwortlich. Aber auch andere Krankheitserreger – wie zum Beispiel Viren oder Pilze – können eine Lungenentzündung verursachen. Zudem können chemische und physikalische Einflüsse (z. B. Medikamente, verschluckte Gegenstände oder reizende Gase) das Lungengewebe angreifen und zu einer Lungenentzündung führen. In diesen Fällen sprechen Lungenärzte von einer Pneumonitis.

Lungenentzündung: Welche Symptome können auftreten?

Nicht jede Pneumonie ruft dieselben Symptome hervor, die klassischen Anzeichen gibt es also an sich nicht. Welche Symptome auftreten, hängt vom Auslöser der Erkrankung ab. In den meisten Fällen lösen Bakterien eine Lungenentzündung aus. Daher spricht man hier auch von einer »typischen« oder »klassischen« Lungenentzündung. Sie tritt meist im Winterhalbjahr auf. Erste Symptome sind: 

  • Schüttelfrost gefolgt von Fieber
  • Husten, der von einem anfangs rostbraunen, später meist gelb-grünlichen Auswurf begleitet wird.
  • Starkes Krankheitsgefühl
  • In vielen Fällen gehen einer bakteriellen Lungenentzündung Anzeichen für einen Infekt des Hals- oder Rachenbereichs voraus.

Sind Pneumokokken der Auslöser, ist ein häufiges Anzeichen hierfür ein steiler Fieberanstieg – nicht selten bis zu 40 Grad Celsius. Weitere häufige Symptome einer Lungenentzündung durch Pneumokokken sind: 

  • Eine schwere, oberflächliche und schnelle Atmung
  • Schmerzen beim Einatmen
  • Ein Beben der Nasenflügel während der Atmung (»atemsynchrones Nasenflügeln«)

 Seltener lösen Viren eine Lungenentzündung aus. Da sie mit anderen Symptomen einhergeht, gilt die virale Lungenentzündung als sogenannte »atypische« Pneumonie. Da sie häufig ohne nennenswertes Fieber auftritt, nennt man sie umgangssprachlich auch kalte Lungenentzündung. Kennzeichnend für die virale Lungenentzündung ist, dass die Symptome schleichender einsetzen als bei einer bakteriellen Pneumonie: Eine virale Lungenentzündung zeigt sich mit der Gesamtheit ihrer Symptome meist erst nach mehreren Tagen. Dabei stehen Kopfschmerzen und Gliederschmerzen im Vordergrund; Schüttelfrost ist nur selten ein Anzeichen der viralen Lungenentzündung. Der Husten hält lange an ist und für die Betroffenen quälend. Meist bildet sich kein Auswurf – falls doch, ist er eher klar und geruchlos. Auch andere Symptome können bei einer atypischen Lungenentzündung fehlen: So verursacht eine virale Lungenentzündung wesentlich seltener akute Atemnot, außerdem kommt es nur in wenigen Fällen zu Schmerzen beim Einatmen. Die virale Lungenentzündung beginnt meist ohne Fieber: Die Körpertemperatur steigt oft nur langsam und dabei selten über 38,5 Grad Celsius. Allgemein fühlen sich Menschen mit einer viralen Lungenentzündung weniger krank als bei einer durch Bakterien ausgelösten Pneumonie.

Therapie: Wie wird eine Lungenentzündung behandelt?

Wie eine Lungenentzündung behandelt wird hängt von ihrer Ursache bzw. dem Erregertyp und den dadurch ausgelösten Beschwerden ab. Generell umfasst die Behandlung einer Lungenentzündung sowohl allgemeine als auch medikamentöse Maßnahmen. Auf alle Fälle sollten sich Patienten, die an einer Pneumonie leiden, körperlich schonen. Tritt Fieber auf, wird der behandelnde Arzt Bettruhe empfehlen. Besonders schwere Verläufe können sogar eine Einweisung ins Krankenhaus erforderlich machen - besonders bei älteren und/oder immungeschwächten Personen sowie Kleinkindern. Da es sich bei einer Lungenentzündung um eine lebensbedrohliche Erkrankung handelt, muss man mit einer medikamentösen Behandlung beginnen, bevor der genaue Krankheitserreger bekannt ist. In der Regel werden daher so genannte »Breitband-Antibiotika« verschrieben. Das sind Medikamente, die gegen viele der möglichen Keime wirksam sind. Sobald der Erreger genau bekannt ist, wird das bis dahin eingesetzte Antibiotikum möglicherweise durch ein noch gezielter wirkendes ersetzt. Allerdings beschränkt sich eine solche Antibiotika-Behandlung auf durch Bakterien verursacht Pneumonien. Eine durch Viren ausgelöste Lungenentzündung kann in ihrem Verlauf medikamentös eigentlich nicht beeinflusst werden, so dass man sich auf allgemeine Maßnahmen beschränkt und versucht, Komplikationen zu vermeiden und Symptome zu lindern.